Ein Kommentar von Pfarrer Norbert Missong, Pfarreiengemeinschaft Kruft Nickenich
Im Juni 2007 besuchte ich für drei Wochen Pater Benedict.
Vom Bistum Trier wurde mir dafür sogar Dienstbefreiung gewährt! Galt es doch, einen Einblick in die Seriosität des Spendenprojektes Aidswaisen Moshi zu gewinnen. Den Leiter des Rainbowcenters, der schon seit einigen Jahren zur Urlaubsvertretung im Sommer in die Pfarreiengemeinschaft Kruft-Nickenich kam, begleitete ich auf Schritt und Tritt und lernte kennen, wovon ich vorher nur gehört hatte.
Ehrenamtliche freuten sich, dass ein „Weißer“ sich für ihren Einsatz interessierte. Auch wenn ich die Sprache nicht beherrschte, konnte ich mir ein umfassendes Bild über die Verwendung der Spendengelder machen. Die von Spenden gekauften Maissilos zur Bevorratung der Lebensmittel und deren Verteilung an die Ärmsten habe ich ebenso miterlebt wie die englischsprachigen Meetings mit den Mitarbeitenden im Rainbowcenter, wo die Hilfe und die Präventionsarbeit koordiniert werden. Auch die Krankenstationen besuchte ich. Da erschreckten mich die spärlich gefüllten, teils leeren Regale und die damit verbundene Not.
Einige Pflegefamilien besuchte ich in ihren Hütten und sah, dass die aufgenommenen Aidswaisen in den Familien gut integriert waren. Das ist ja das Gute an dem Projekt, dass Waisenkinder nicht in ein Heim kommen, sondern in Pflegefamilien vermittelt werden. Die Kosten, die den Familien durch den Familienzuwachs entstehen, werden durch Spendengelder ausgeglichen. Die Herzlichkeit und Gastfreundschaft, die mir geschenkt wurden, haben mich sehr beeindruckt.
Nachdem ich „Tag und Nacht“ drei Wochen lang Pater Benedict begleitet habe und dabei auch ihn, seinen Lebensstil und sein Lebensumfeld kennenlernte, bin ich fest überzeugt, dass alle Hilfe bei den wirklich Bedürftigen ungekürzt ankommt. Ich sehe ihn und inzwischen seinen Nachfolger, Pfarrer Aloyce Urio, nicht nur als Vermittler und Koordinator der Hilfe und der Spenden, sondern als Garant eines seriösen Projekts.
Nach meiner Rückkehr aus Tansania habe ich die finanzielle Patenschaft für zwei Aidswaisen übernommen und nachdem diese Kinder den Schulabschluss erreichten, zwei anderen Kindern die monatliche Unterstützung zugesagt. Dadurch, dass die Spenden über das Pfarrbüro Kruft verwaltet werden, weiß ich, dass absolut keine Verwaltungsgebühren anfallen und die Beträge ungekürzt weitergeleitet werden. Ich bin sehr dankbar, dass so viele Menschen bereit sind, den Aidswaisen Hilfe zukommen zu lassen und so der christlichen Nächstenliebe ihr Gesicht geben. Gerne arbeite ich mit den Ehrenamtlichen des Freundeskreis Aidswaisen Moshi zusammen und hoffe, dass wir gemeinsam auch in Zukunft viele Kinderaugen in Moshi zum Leuchten bringen werden.